top of page
Suche
  • Lena & Julia

Zeit zu"gesunden"


Als Start ins Wochenende wollen wir heute einen kurzen Blick auf die Salutogenese werfen. Entdeckt von dem Arzt Aaron Antonovsky geht es dabei, anders als bei der uns eher vertrauten Pathogenese, darum wie wir gesund werden oder bleiben. Der Fokus liegt auf der Fähigkeit sich physisch und psychisch zu „reparieren“ und welche Bedingungen dies stärken. Ganz wesentlich dabei ist das Kohärenzgefühl -die Grundüberzeugung, dass das Leben sinnvoll ist und man es meistern kann, auch wenn es manchmal schwierig ist. Dieses Kohärenzgefühl, setzt sich aus drei Komponenten zusammen:


1. Verstehbarkeit der eigenen Person und der Welt (comprehensibility)

2. dem Gefühl der Handlungsfähigkeit und Bewältigbarkeit (manageability)

3. dem Gefühl der Sinnhaftigkeit und Bedeutsamkeit(meaningfulness).


Interessanterweise sind sich die meisten Wissenschaftler einig, dass Kinder genau diese drei Komponenten im Spiel erleben. In den Zwischenräumen (Intermediärräume) z.B. zwischen der Fantasie und dem Sandhaufen vor dem Kind, findet es genau das – hier ist seine Welt verständlich, formbar und voller Sinn. Wollen wir unseren Kindern also die Möglichkeit geben, sich selbst zu „reparieren“ und gesund zu erhalten, sollten wir ihnen unbedingt den Raum geben zu spielen.


Um das tun zu können, ist eine Atmosphäre hilfreich, in der das Spiel eines Menschen als etwas Kostbares und zutiefst sinnvolles geschätzt wird. Außerdem brauchen Kinder (medien-)freie ungeplante Zeit. Auch Materialien, die wandelbar sind wie Tücher, Stöcke, Höhlen, Decken, Seile sind nützlich. Und selbstverständlich die Natur, in der man sinnlich-körperliche Erfahrungen machen und eigentlich mit allem spielen kann, was man findet.

Aus diesem Blickwinkel ist die momentane Situation auch eine Chance zu „gesunden“. Für unser Klima und die Umwelt, aber auch für uns und unsere Kinder, indem wir durch Spiel und Dialog unser Kohärenzgefühl stärken. Ich ende heute mit einem Zitat von Dr.med. Eckhard Schiffner, der sich intensiv mit Salutogenese und Spiel auseinandergesetzt hat: „Wer – in unseren Breiten – ausreichende Freiräume des Spielens und des Dialoges vorfindet, hat die besten Aussichten im Rahmen seiner Möglichkeiten über ein starkes Kohärenzgefühl bis ins hohe Alter körperlich und geistig gesund zu bleiben und die ihm gegebenen Lerntalente mit Freude optimal zu entfalten.“

41 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Die Kunst Nein zu sagen

bottom of page